Nach
einer schier unendlich langen Wartezeit, die sich vor allem in den
letzten Tagen und Stunden ganz besonders gedehnt zu haben schien, ist
es in dieser Woche endlich soweit gewesen. Es startete ein Film, deer
schon lange vor Erscheinen einige Superlative gebrochen hat. Es ist
das meisterwartete Sequel in diesem Kinojahr, dürfte wohl auch der
kommerziell erfolgreichste Film des Jahres werden, ist aber
gleichzeitig auch der teuerste Ableger dieser Reihe und das
Wichtigste: Kein Mensch wusste bis zum Start, worum es gehen soll.
Das Konzept funktioniert sogar noch besser; jetzt – nachdem der
Film auch bei uns angelaufen ist – halten alle die Klappe, die ihn
bereits gesehen haben. Und nach wie vor gibt es nur äußerst
spärliche Informationen zur Handlung. Deshalb wird diese heutige
Rezension auch zu einer kleinen Herausforderung für mich. Es geht um
„Star Trek Into Darkness“
Ein
paar Worte zur Handlung: SPOILER! Oha! Da ist er schon, der
gefürchtete Spoiler-Alarm. Ich werde einfach mal versuchen, das zu
umschreiben, ohne, zu spoilern, okay?
Also:
Captain Krik und Mr. Spock sind auf einer Außenmission. Sie befinden
sich auf einem kleinen Planeten, dessen Zivilisation noch in einem
sehr frühen Stadium der Entwicklung ist. Sie kennen keine
Technologie, geschweige denn interstellare Raumschiffe mit
Warp-Antrieb. Die Crew der Enterprise muss das Volk allerdings
retten, denn in der Nähe der Siedlung ist ein SPOILER!...
Okay,
okay! Also: Das Dorf der Eingeborenen wird durch...etwas sehr Großes
bedroht. Um sie zu retten, hat Spock einen tollkühnen Plan
ausgeheckt. Wenn alles gut geht, werden also der Stamm gerettet und
die oberste Direktive wird nicht gebrochen. Natürlich geht alles
schief und vor allem, als Spock in Mitten des SPOILER!...
Hm!
Überspringen wir diesen Teil einfach. Kirk und Spock landen
jedenfalls im Büro von Admiral Pike, der die beiden ordentlich
zusammen staucht und Kirk das Kommando über die Enterprise entzieht.
Der Zeitpunkt könnte nicht ungünstiger sein, denn in diesem Moment
verübt ein unbekannter Terrorist einen Anschlag in London, bei dem
viele unschuldige Menschen sterben. Bevor das Oberkommando reagieren
kann, tritt der Unbekannte wieder auf den Plan und etwas unfassbares
geschieht. Nämlich SPOILER!
Wie
auch immer: Kirk erhält den Auftrag, den Verbrecher zu jagen. Der
ist nämlich nach SPOILER!...also zu einem Planeten geflohen, der uns
allen nicht unbekannt sein dürfte, um sich dort zu verstecken. Es
folgt eine denkwürdige Konfrontation mit SPOILER!...Leute! So macht
das keinen Spaß!
Der
Terrorist wird jedenfalls irgendwie gefasst, auf diesem Planeten, der
nicht genannt werden darf voller nicht vorhandener Gefahren.
Kirk
merkt jedoch schnell, dass den Mann ein Geheimnis umgibt. Denn sein
Name ist SPOILER!
Bitte!
Lassen wir das mit der Story sein und gehen direkt weiter. Star Trek
ist einfach mal der Traum meiner schlaflosen Sci-Fi-Nächte und auch,
wenn ich das oft ganz gut verbergen kann, mutiert der Fanboy in mir
zu Klingonen-Größe, wenn wieder ein neuer Kinofilm ansteht. Ich
habe mich unglaublich auf diesen Film gefreut, denn der Vorgänger
von 2009 war absolut großartig und hat es tatsächlich geschafft,
das angestaubte Franchise auf zu peppen, ohne dass der eigentliche
Kern verloren ging. Das war der große Pluspunkt dieses Films und der
wird – den Gesetzen einer Fortsetzung entsprechend – natürlich
weiter geführt. Alles ist noch etwas knalliger, schneller und sieht
hübscher aus. Die Figuren werden weiter ausgebaut – Spock erfährt
echte Emotionen – und das Universum, welches ja so unfassbar groß
unendlich ist, erhält eine noch breitere Dimension. Der Widerpart,
der im Vorgänger noch etwas substanzlos war, wird hier solide
konstruiert und gespielt von einem ganz schön coolen Benedict
Cumberbatch. Es gibt Action, Humor, tragische Einschnitte und es gibt
Leonard Nimoy. Alles in allem also genau das, was ich erwartet habe.
Eines
jedoch gibt es, was mir im Vergleich zum Vorgänger gefehlt hat. Es
fehlt der Mut, wirklich etwas Neues zu machen, obwohl man mit der
Story von 2009 doch eben diesen Mut bewiesen hat. Durch das
Zeitreiseelement wurde nämlich die gesamte Star Trek-Continuity
einfach weg gefegt, und alles hätte neu erzählt werden können.
Hier nun passiert das, was ich bereits vermutet habe. Auch, wenn
alles neu und anders ist, geschehen wichtige Ereignisse, die man aus
den alten Serien und Filmen kennt, irgendwie doch. Das bringt eine
Vorhersehbarkeit in die ganze Geschichte, die irgendwie einen
Rückschritt bedeutet. Stellenweise wirkt „Star Trek Into Darkness“
nicht wie eine neue Geschichte, sondern wie ein Remake. Und zwar, wie
das Remake eines ganz bestimmten Star Trek-Films. Und der heißt
SPOILER!
...War
ja klar!
„Star
Trek Into Darkness“ ist trotzdem super. Es ist wunderschön, mit
der Crew in die Weiten des Alls zu reisen. Man fiebert gespannt mit
und lässt sich mitreißen. Es funktioniert wunderbar als Actionfilm
und als Star Trek-Film. Die vorbehaltlose Begeisterung des Vorgängers
will aber nicht so recht aufkommen. Sollte es zu einem dritten Teil
kommen, muss wieder etwas Neues her. Los Leute! Traut euch! Ihr habt
alle Möglichkeiten! Ihr dürft alles machen! Man hat doch gemerkt,
dass es funktioniert. Was übrigens wirklich neu ist, ist der
3D-Effekt und auf den hätte ich verzichten können. Diese bekloppten
Brillen drücken einfach zu sehr!
Star
Trek Into Darkness (USA, 2013): R.: J.J. Abrams; D.: Chris Pine,
Zachary Quinto, Benedict Cumberbatch, u.a.; M.: Michael Giacchino;
Offizielle Homepage
In
Weimar: CineStar
Kineast
im Radio: Jeden Sonntag, 14:00 bis 15:00 Uhr auf Radio Lotte Weimar.
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